Vom Bäume Pflanzen bis zum Apfelsaft Pressen
(gym) Im Herbst pflanzen sie junge Obstbäumchen, und im Winter beschneiden sie die alten professionell. Mit der Frühlingssonne laden sie die schuleigenen Bienen zum Bestäuben ein, und während des trockenen Sommers gießen sie die jungen Bäume. Nun haben sie die Früchte ihrer Arbeit geerntet: 300 Liter Apfelsaft.
Die Umwelt-AG des Gymnasiums St. Kaspar kümmert sich um eine Streuobstwiese in Dringenberg und hat noch andere Ideen
Die Schüler der Umwelt-AG von St. Kaspar wissen, was zu tun ist, um die alte Dringenberger Streuobstwiese in ihrer ökologischen Vielfalt zu erhalten.
Im Rahmen einer Partnerschaft des Ordensgymnasiums mit dem Regionalforstamt Hochstift haben sie sich vor einigen Jahren verpflichtet, die Pflege der alten Pflanzung am Sonnenhang des Ösetals zu übernehmen. Mittlerweile sind die Mädchen und Jungs echte Profis. Sie treffen sich in ihrer Freizeit. Und wenn es auf der Streuobstwiese nichts zu tun gibt, dann sicher im Klostergarten am Gymnasium in Neuenheerse. Oder sie beschließen kurzerhand, ein paar Hundert Eichen im Stiftswald auf der Egge zu pflanzen. „Wir machen SFF – Saturday For Future“, beschreibt Julia Schmitz aus der 8a diese Aktionen und grinst dabei.
Die Umweltprojekte machen Spaß, schützen das Klima und im Herbst schmecken sie auch noch gut, wissen die jungen Aktivisten. „Apfelsaft Pressen ist was Besonderes. Da gibt uns die Natur etwas zurück“, erklärt Lenn Scheipers. Nach dem Unterricht am Freitag geht es los. Die Bäume werden geschüttelt, und emsig werden Äpfel und Birnen gesammelt. Und weil die Truppe mit der Mosterei Peters in Willebadessen seit Jahren eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung pflegt, gibt der Chef ihnen kurzfristig einen Termin zum Pressen und Abfüllen in seiner Mosterei. Allerdings – und das ist hart – am Samstag um sechs Uhr morgens!
Es ist noch dunkel, als Dirk Peters die Schüler in den Umgang mit den Maschinen und in die einzelnen Arbeitsschritte einweist: Sortieren und Waschen, das Mahlwerk, das die Äpfel schonend zu Maische verarbeitet, die Presse, die jeden süßen Tropfen Saft aus der Maische herausholt, der Erhitzer, der den Saft auf 81 Grad bringt, und die Abfüllstation. Dann geht es an die Arbeit: heranschaffen, sortieren und waschen, Kartons falten, abfüllen, im Karton verstauen und ab in den St.-Kaspar-Anhänger. Fertig zum Transport nach Neuenheerse!
Nach zwei Stunden ist alles erledigt, und Lena Schulze ist begeistert und stolz. „Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Für das kommende Jahr haben wir genug Saft, damit wir bei unseren AG-Treffen nicht verdursten.“ „Und weil wir jetzt schon mal wach sind“, meint Pater Thomas Wunram, der auch zur AG gehört, „könnten wir ja nach einem guten Frühstück noch ein paar Eichen auf der Egge pflanzen.“ Und alle finden das gut.
Bildunterschriften: Die Schülerinnen wissen, worauf es beim Beschneiden alter Obstbäume ankommt / Um 6 Uhr morgens wird in der Obstpresse Peters Apfelsaft abgefüllt (Fotos: Thomas Wunram)